Auch die SPD Werl hat den offenen Brief zu den Kinderbetreuungsplätzen U3 in Hilbeck erhalten. Wir können die hierin und in unserem persönlichen Gespräch geäußerten Emotionen der Elternvertretung absolut nachvollziehen.
Seit Jahren geht es in Hilbeck nicht voran. Bereits am 15.02.2021 wurde im Jugendhilfeausschuss des Kreises Soest beschlossen, dass eine weitere Gruppe mit 10 U3 Plätzen in Hilbeck geschaffen werden soll. Viel passiert ist seitdem nicht. Stattdessen vertröstet uns die Stadtverwaltung permanent: „Man sei in Gesprächen“. Mal liegt die Verzögerung am Träger, mal am Kreisjugendamt, nie aber an der Werler Stadtverwaltung?!
Im Jugendhilfeausschuss am 31.05.2022 hieß es dann auf einmal: „Für Werl-Hilbeck wird auf Grund der Entwicklung der Kinderzahlen der beschlossene Ausbau zurzeit nicht als erforderlich angesehen“. Wir waren erstaunt über diese Aussage und konnten als SPD nur mit Mühe erreichen, dass dieser Beschlussvorschlag zurückgestellt wurde.
In der Septembersitzung des Sozialausschuss in Werl wurde dann der Ausbau der Kita-Plätze in Hilbeck weiter fortgeschrieben. Auf Nachfrage konnte man uns aber erneut nicht sagen, wie es konkret weitergeht, in der Novembersitzung ebenfalls nicht. Doch jetzt holt uns, wie so oft, die Realität ein. Wie von der Elternvertretung berichtet, werden nun Kinder abgewiesen. Dass Eltern arbeiten gehen wollen und teils auch müssen, dass auch durch immer mehr U3 und Ü3 Kitaplätze nötig sind, ist ein anhaltender Trend, den es zu berücksichtigen gilt.
Wir können diese Planung einfach nicht mehr nachvollziehen. Seit Jahren hinken wir in Werl mit dem Ausbau von Kitaplätzen hinterher. Seit Jahren bemängelt die SPD diese Vorgehensweise. Seit Jahren wird uns erzählt, dass es schwierig sei, die Kinderzahlen richtig zu prognostizieren. In Werl gibt es eine chronische Angst, dass Kitaplätze irgendwann ungenutzt bleiben. Doch die Realität sieht anders aus. Die Geburtenraten steigen, die Zuzüge nehmen zu. In fast allen Stadt- und Ortsteilen entstehen Neubaugebiete und die Infrastruktur wächst nicht nach! Hier muss jetzt endlich etwas passieren. Die Stadtverwaltung muss jetzt das Heft in die Hand nehmen und den Schwarzen Peter nicht auf andere schieben. Alle politischen Beschlüsse liegen vor, starten Sie jetzt endlich den Ausbau in Hilbeck!
Sascha Quint
Fraktionsvorsitzender
Axel Friebe-Wieschhoff
Wahlbezirksbetreuer Hilbeck