SPD-Anfrage Lüftungskonzept an Werler Schulen

Die SPD-Ratsfraktion stellte am 30.07.2021 folgende Anfrage an die Verwaltung:

Lüftungskonzepte an Werler Schulen; Einführung von Raumluftfilteranlagen

Die Sorgen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind groß. Die Inzidenzwerte steigen beständig. Immer mehr junge Menschen infizieren sich mit dem Corona-Virus, Tendenz steigend (WAZ-online 30.07.) Für Schulen fordern Eltern nach den Sommerferien besondere Schutzmaßnahmen, damit die Kinder nicht wieder im Home-Schooling landen.

Elterninitiativen fordern für das neue Schuljahr mobile Raumluftfilter in jedem Klassenzimmer in Nordrhein-Westfalen, um flächendeckend Präsenzunterricht in der Pandemie zu sichern. Natürlich ersetzen sie das Lüften nicht. Schon der steigende CO2-Gehalt in der Atemluft macht Stoßlüften notwendig. Aber: Mobile Luftfilter holen möglicherweise Corona-belastete Aerosole aus der Atemluft, wodurch sich der Lüftungsbedarf in Klassen- und Gruppenräumen auf ein normales Maß reduziert. Im bevorstehenden Winter bei Minusgraden ist das im Bildungsbetrieb keine Kleinigkeit.

Der Einsatz technischer Geräte zur Belüftung ist nach Ansicht der Fachwelt passiver Lüftung durch bloßes Öffnen von Fenster und Türen weit überlegen, da bei der technischen Belüftung der Luftaustausch beziehungsweise die Luftreinigung in kontrollierter Art und Weise geschieht. Bei der von den Kultusministern empfohlenen passiven Lüftung von Klassenräumen mit Außenluft über die Fenster sei dies in einem typischen Klassenzimmer dagegen nicht zu erreichen, da diese stark von Faktoren wie Wind, Temperatur, Fensteröffnungen oder der Lage der Heizkörper abhänge.

Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bisher keine zugelassenen Impfstoffe. Deshalb müssen wir alle anderen Möglichkeiten nutzen, Infektionen an den Schulen zu verhindern.

Auch in Werl fordern viele Eltern den Einsatz von Luftfiltern, damit ordentlicher Präsenzunterricht möglich sei.

Das Bundeskabinett hat beschlossen das bereits beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle angesiedelte Förderprogramm zur Installation Corona-gerechter stationärer raumlufttechnischer Anlagen (RLT-Anlagen) zu erweitern. Zukünftig können nicht nur fest verbaute raumlufttechnische Anlagen, sondern auch mobile Anlagen bis zu 50 Prozent durch den Bund gefördert werden. Die Bundesregierung stellt für die Anschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten insgesamt 200 Millionen Euro bereit. Die Geräte sollen dabei helfen, das Infektionsrisiko soweit wie möglich zu reduzieren und die Gesundheit von Schul- und Kitakindern zu schützen. Eine teilweise oder vollständige Co-Finanzierung durch die Länder ist aus Sicht des Bundes zwingend. Die Beantragung der Mittel und die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt über die Länder. Bereits seit vergangenem Herbst fördert der Bund die Aufrüstung von stationären Luftfilteranlagen in öffentlichen Einrichtungen wie Hochschulen, Kitas und Schulen. Auch beim Neueinbau trägt der Bund inzwischen bis zu 80 Prozent der Kosten. Die Förderung mobiler Luftfilter gilt für Räume mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten. Förderfähig sind weiterhin auch Maßnahmen für die fachgerechte Aufstellung von RLT-Anlagen und deren Wartung.

Die am 27. Juli im ANZEIGER veröffentlichte Stellungnahme der Verwaltung verweist auf eine Bestandsaufnahme in den städtischen Werler Schulen, in der festgestellt wurde, dass „eine gute Durchlüftung sichergestellt ist“. Die Bestandsaufnahme ist ein Jahr alt. Die Stellungnahme der Verwaltung nimmt die oben beschriebenen rasanten Entwicklungen in der Pandemie nicht wahr.

Darum bitten wir dringend um Beantwortung folgender Fragen:

-Wie viele Klassenzimmer welcher Kategorie gibt es h e u t e   in den Werler Schulen insgesamt?

-In welchen Schulen in Werl gibt es fest verbaute oder mobile raumlufttechnische Anlagen und wenn ja wie viele?

-Für welche Schulen sind zum Schulbeginn RLT-Anlagen geplant?

-Wie hoch werden die Kosten für die gesamte Ausstattung beziffert und werden entsprechende Förderanträge gestellt?

-Wann ist mit einer möglichen Umsetzung zu rechnen?

-Gibt es Initiativen seitens der Stadt auch den Trägern der Kitas in Werl dazu zu bewegen solche Anlagen anzuschaffen?

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