SPD Werl kritisiert Pläne zur Veräußerung der Paul-Gerhardt-Schule: Ideenlosigkeit statt zukunftsorientierter Stadtentwicklung

Die SPD Werl betrachtet die Pläne der Stadtverwaltung, die Paul-Gerhardt-Schule zu verkaufen, mit großer Besorgnis. Die jüngste Berichterstattung im Soester Anzeiger verdeutlicht erneut, wie visionslos und kurzsichtig der amtierende Bürgermeister in Bezug auf die Zukunft der Stadt agieren. Anstatt das immense Potenzial der Schule für Bildung, Kultur und sozialen Zusammenhalt zu nutzen, wird die Immobilie als bloßer „Klotz am Bein“ betrachtet, den man loswerden möchte.

Der Bürgermeister begründet die Verkaufsabsicht mit der Aussage, es gebe „keine städtische Nutzung mehr“ für das Gebäude. Diese Haltung ist aus Sicht der SPD Werl nicht nur verantwortungslos, sondern auch eine Kapitulation vor den Herausforderungen der Stadtentwicklung. „Die Paul-Gerhardt-Schule bietet enormes Potenzial für die Zukunft unserer Stadt – sie einfach aufzugeben, ohne ernsthaft über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken, ist der falsche Weg“, kritisiert Sascha Quint, Fraktionsvorsitzender der SPD Werl.

Die SPD Werl fordert seit Langem eine bedarfsgerechte Nutzung der Immobilie, die nicht einseitig auf Wohnbebauung reduziert werden darf. Vielmehr müssen kulturelle, soziale und städtebauliche Aspekte mit in die Entscheidungsfindung einfließen. In unserer Haushaltsrede und in einem Antrag an die Verwaltung haben wir deutlich gemacht, dass es zahlreiche sinnvolle Nutzungsoptionen gibt – sei es für Bildung, Begegnung oder Kultur.

SPD fordert nachhaltige Stadtentwicklung statt Verkaufsmentalität

Die Entscheidung der Verwaltung, das Gebäude ohne ernsthafte Prüfung alternativer Nutzungen zu verkaufen, zeigt erneut das Fehlen einer langfristigen Strategie für Werl. „Wir brauchen eine nachhaltige Stadtentwicklung, die klare Perspektiven bietet und langfristigen Nutzen schafft – für Bildung, Kultur, Wirtschaft und das soziale Miteinander“, erklärt Sascha Quint. Ein reiner Verkauf dient nur kurzfristigen Einnahmen, bietet jedoch keine langfristigen Lösungen für Werl.

Die SPD Werl und andere Parteien hat bereits Vorschläge gemacht, wie das Gebäude sinnvoll genutzt werden könnte, zum Beispiel:

Ein Bildungs- und Begegnungszentrum, das dringend benötigte Räume für Ganztagsbetreuung, schulische Erweiterungen und Inklusion schafft.

Ein Kultur- und Sozialzentrum, das Raum für Vereine, soziale Initiativen und kulturelle Veranstaltungen bietet.

Bezahlbarer Wohnraum, der insbesondere für Familien und ältere Menschen dringend gebraucht wird – allerdings als Teil eines ganzheitlichen städtebaulichen Konzepts und nicht als isolierte Maßnahme.

Grünflächen und Nahversorgung, um das Umfeld lebenswert zu erhalten und den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil zu stärken.

Verkauf gegen den sozialen Zusammenhalt: Fehlender Dialog mit dem portugiesischen Kulturverein

 

Besonders empört zeigt sich die SPD Werl über den Umgang der Stadt mit dem portugiesischen Kulturverein, der seit fast 50 Jahren in der Paul-Gerhardt-Schule aktiv ist. Der Verein wurde ohne Perspektive vor die Tür gesetzt, anstatt mit ihm in den Dialog zu treten und eine tragfähige Lösung zu suchen. „Dieses Vorgehen zeigt deutlich, dass der Bürgermeister wenig Wert auf kulturelle Traditionen und sozialen Zusammenhalt legt,“ so Quint. Der Verein hat über Jahrzehnte hinweg einen wichtigen Beitrag zur Integration und kulturellen Vielfalt in Werl geleistet – diese Arbeit verdient mehr Anerkennung und Unterstützung.

Fehlende politische Einbindung – eine wiederkehrende Praxis

Wie schon so oft hat die Stadtverwaltung auch in diesem Fall Entscheidungen getroffen, ohne die politischen Gremien ausreichend einzubinden. Wichtige Fragen zur Zukunft der Schule wurden hinter verschlossenen Türen diskutiert, anstatt gemeinsam mit den gewählten Vertretern eine zukunftsorientierte Lösung zu erarbeiten. Die SPD Werl sieht darin einen eklatanten Mangel an Transparenz und demokratischer Beteiligung.

Unsere Forderung: Wettbewerb für innovative Lösungen

Die SPD Werl forderte ein Wettbewerbsverfahren einzuleiten, das externe Experten und Bürgerbeteiligung einbezieht. Nur so kann ein nachhaltiges Konzept entwickelt werden, das wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Unser entsprechender Antrag wurde leider vom Amtsinhaber abgelehnt – ohne ernsthafte Prüfung.

Schlussfolgerung: Die Stadt braucht Ideen, keine Verkäufe

Die aktuelle Haltung der Stadtverwaltung ist ein klares Zeichen für fehlende Ideen und fehlenden Gestaltungswillen. Statt Immobilien vorschnell zu verkaufen, sollte der Bürgermeister endlich Verantwortung übernehmen und zusammen mit der Politik zukunftsweisende Konzepte entwickeln. „Wir brauchen eine Stadtführung, die mutig nach vorne blickt, statt Probleme einfach abzuschieben“, so Quint.

Die SPD Werl wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Paul-Gerhardt-Schule nicht zum Symbol für verpasste Chancen wird. Ein Verkauf darf erst dann erfolgen, wenn alle möglichen Nutzungskonzepte geprüft wurden und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Werl aktiv in den Entscheidungsprozess einbezogen wurden.

„Werl braucht keine kurzsichtigen Verkäufe, sondern langfristige Perspektiven und kreative Konzepte. Wir stehen bereit, gemeinsam mit den Bürgern an einer lebenswerten Zukunft für unsere Stadt zu arbeiten“, so Sascha Quint abschließend.

 

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